Prinzipien der Fine Art of Facilitation

Unter „Fine Art of Facilitation“  verstehe ich einen kommunikativen Prozess von Integration und Differenzierung, bezogen auf einen Fokus und auf ein Ziel hin zu gestalten. Man könnte auch ganzheitliche Prozessmoderation dazu sagen.

  • Integration und Differenzierung heißt: relevante Gemeinsamkeiten und Unterschiede können wahrgenommen und handhabbar gemacht werden. Marvin Weisbord nennt das „den ganzen Elefanten verstehen können“.
  • Kommunikativer Prozess heißt: einen natürlichen Fluss von Kommunikation im Dialog ermöglichen.
  • Auf ein Ziel hin heißt: mit klarer Absicht bzw. Richtung bei gleichzeitiger Offenheit, wie sich das Ergebnis konkret zeigen wird.
  • Ganzheitlich gestalten heißt: alle Bewusstseinsebenen – Körperlichkeit, Emotion, Verstand und Geistigkeit einzubeziehen und damit alle Ressourcen zu nützen, damit sie ihren Beitrag in zur Erreichung der gemeinsamen Ziele bzw. einer gemeinsamen Aktion leisten können.


Aus der Kombination dieser Elemente entsteht der freie Flow, der die Beiträge aller auf einer unbewussten Ebene verbindet und letztlich das Geheimnis erfolgreicher und nachhaltiger Moderation ist.

Im Hintergrund stützt sich „Fine Art of Facilitation“ auf 5 Arbeitsprinzipien:

  1. Orientierung an der Selbstorganisations- und Selbstheilungskraft 
    Wie bei der Naturheilkunde liegt die Kunst bei den kleinen, fast unsichtbaren Impulsen, die das System anregen die eigenen Kräfte zu mobilisieren, um wieder in den Zustand der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu gelangen.
    Alle erfolgreichen Formate der Kommunikation haben eine Gemeinsamkeit: Sie garantieren, dass alle gehört werden und ihre Beiträge einfließen können, sodass ein unbewusstes Feld von Abstimmung und Lösungsfindung entstehen kann. Es ist immer wieder verblüffend zu sehen, was in einem System in kürzester Zeit möglich ist, wenn sich die Beteiligten einig sind und jede/r einen kleinen Beitrag leistet.
  2. Orientierung am Sinn
    Selbstorganisation und Sinn stehen in einer engen Wechselbeziehung. Der Sinn ist quasi der Magnet, an dem sich die Eisenspäne selbst ausrichten. Am Anfang jeder Veränderung steht daher in vielen Fällen die Arbeit am „Purpose“, am tieferen Sinn oder Daseinszweck.
  3. Orientierung am ganzen System: „Whole System Approach“
    Wie verankert sich das System in der Welt? Eh klar, alles hängt mit allem zusammen – aber es ist nicht alles gleich wichtig. Die System-Umwelt-Analyse oder neuhochdeutsch Stakeholderanalyse gibt uns wichtige Aufschlüsse über das Zusammenspiel der Kräfte.
  4. Orientierung an „real business issues
    Fine Art of Facilitation entfaltet seine volle Kraft, wenn es um relevante Fragestellungen geht, die allen Beteiligten unter den Nägeln brennen. Es geht darum, das zu tun, was wirklich gebraucht wird. Erstaunlicherweise verändern sich die klimatischen Faktoren oft von selbst mit, wenn ganzheitlich an den nötigen Fragestellungen gearbeitet wird. Eine kluge Diagnosearbeit hilft bei der Auswahl.
  5. Orientierung an den „Givens“ der Auftraggeber
    Im postsystemischen Zeitalter eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Das Recht und die Verantwortung der Auftraggeber liegt in der Schöpfung ihrer eigenen inneren Klarheit: „Was sind die Ziele und der Rahmen des Prozesses?, Was soll nachher anders sein?, Worin liegt der höchste Gewinn für Alle?“


Mit dem Blick auf die Prinzipien wird rasch deutlich, dass ganzheitlich moderieren ganz gewiss nicht viel mit dem Absondern von goldenen Worten vor Ort zu tun hat.

  • Um mit Robert Fritz zu sprechen: Ganzheitlich moderieren hat viel mit dem Aufbau einer strukturellen Spannung bei der Planung zu tun. Danach läuft es wie das Wasser dem Meer zu, über den „Weg des geringsten Widerstandes“, wie von selbst.
  • Fine Art of Facilitation hat viel mit dem Aufbau eines quality spaces, einem geöffneten Raum anderer Qualität zu tun, in dem sich Menschen in Kommunikation neu finden und verorten können. 


Die 5 Prinzipien kombinieren die Grundphilosophie von World Café, Genuine Contact und der Open Space Technology mit den bewährten Vorgehensweisen der systemischen Beratung. Zwei Erfolgsstories ergeben mitsammen etwas Neues, noch Kraftvolleres.

Ist es wirklich so einfach? Leider nein, weil es ohne einer dazu passenden Wertehaltung der/s BegleiterIn nicht klappt. Die Schöne Kunst lässt sich nicht nach Checkliste abarbeiten.

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